Der Weinanbau im südamerikanischen Chile hat bereits eine lange Tradition, die bis ins 16. Jahrhundert zurückreicht. Damals brachten die Spanier, die noch unbekannten Rebstöcke mit in das neuentdeckte Land. Das Klima in Chile eignet sich hervorragend für den Weinanbau, da die heißen trockenen Tagestemperaturen mit einer hohen Sonneneinstrahlung für einen optimalen Zuckergehalt der Trauben sorgen, die oftmals recht kühlen Nächte verhindern einen übermäßigen Säureabbau. Somit sind ideale Bedingungen für die Kreationen von hochwertigen und vollmundigen Weinen gegeben, die sich selbst vor den Spitzenweinen aus Frankreich oder Italien nicht verstecken müssen.
Chile ist eines der wenigen Länder, die sich dem Anbau der alten Carménère – Rebsorte beschäftigen, die vorwiegend für die Herstellung des legendären Bordeaux – Weins benutzt wird. Diese Rebsorte stammt ursprünglich aus Frankreich, ist jedoch aufgrund ihrer starken Anfälligkeit für den gefürchteten Reblausbefall fast komplett aus den französischen Weinbergen verschwunden. Es wurden bereits einige alteingesessene Rebstöcke dieser beliebten Rebsorte von Chile nach Frankreich exportiert und angebaut. In Chile trat bis jetzt weder die falsche Mehltaukrankheit noch ein Reblausbefall auf. Dies ermöglicht es den chilenischen Winzern ihre Rebstöcke so natürlich wie möglich zu kultivieren. Die Früchte gedeihen vorwiegend ohne den Einsatz von gefährlichen Pestiziden, die in Deutschland leider immer noch im herkömmlichen Weinanbau eingesetzt werden.
In den 80ziger Jahren lag der Weinexport in Chile noch eher im unteren Bereich, doch dies hat sich durch die Gründung des Weinguts Miguel Torres, eines spanisches Weinunternehmens, das bereits seit dem 18. Jahrhundert im Weinanbau tätig ist. Heute verfügt dieses bekannte Unternehmen über Firmensitze in Chile, den USA, Schweden und China. Seit dem Jahr 2000 wurden bereits mehrere Weine aus dem Hause Miguel Torres mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet. Die Gründung des Weinguts in Chile sorgte für großes Aufsehen und rief alle Franzosen, die Rang und Namen hatten auf den Plan. Rothschild, Grand Marnier und Robert Mondavi sind nur einige der wenigen, die versuchten sich in den chilenischen Weinanbau einzukaufen, um ebenfalls vom Exportboom der chilenischen Weine zu profitieren.
Im Gegensatz zu den deutschen Bio-Winzern haben die Bio-Weinbauern in Chile bessere Möglichkeiten bei der Herstellung von hochqualitativen Bioweinen. Dies ist nicht nur auf das optimale vorherrschende Klima zurückzuführen, sondern auch auf die guten Bedingungen in Sachen Krankheits- und Schädlingsbefall. Somit entfallen viele Arbeitsschritte, die für die deutschen Bio-Winzer unumgänglich sind, um ihre kostbaren Rebstöcke vor Schädlingen und dem falschen Mehltau zu schützen. Chilenische Bioweine zählen mittlerweile zu den besten Weinen der Welt und haben ihrem Heimatland einen festen Platz auf der Bestenliste der Weinländer weltweit beschert.
Informationen auch unter Vinoeco.de.